Das Umspannwerk Etzdorf war eines der ersten Umspannwerke in Mittelsachsen. Das Objekt wurde 1919 errichtet und bis in das Jahr 1926 im Rahmen der fortschreitenden Elektrifizierung Mittelsachsens auf seine heutige Größe ausgebaut. Ab 1958 wurde die Anlage im inneren des Objektes durch eine Freiluftanlage ersetzt. Diese wiederum wurde 1998 durch den jetzt noch vorhandenen Neubau ersetzt. Bis 2016 war im Ostflügel des Objektes eine Betriebsinterne Hochspannungs-Sammlung des VDE untergebracht. Die Schaltanlage im Westflügel war noch bis etwa 2013 in Betrieb und wurde dann ebenfalls durch einen Neubau ersetzt.

Im Jahre 2019 erfuhren wir vom geplanten Abriss dieser einzigartigen Immobilie. Obwohl wir zuvor recht wenig mit Energie und dem Striegistal in Kontakt kamen haben wir uns in die Region, das Objekt und die sich vor uns ausbreitenden Möglichkeiten verliebt. Im laufe des letzten Jahres sondierten wir unsere Möglichkeiten und bewerteten den vor uns stehenden Aufwand. Es ist klar, das wir mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und unseren Möglichkeiten, eine lange Zeit des Umbaus vor uns haben und wir unser Projekt in kleinen wohl überlegten Schritten bewältigen werden.

Wir planen das ehemalige Umspannwerk Stück für Stück wieder zu öffnen und in Teilen als technisches Denkmal der lokalen Energiegeschichte anschaulich zu erhalten. Auch der ehemalige Zweck und die Funktion des Geländes soll in einzelnen Schauobjekten und in Form erlebbarer Experimente den Besuchern näher gebracht werden.

Wir wollen jedoch nicht nur auf die Vergangenheit eingehen. Ebenso streben wir die Verknüpfung des musealen Aspektes mit zeitgemäßen Neuerungen an. Es soll neben der ehemaligen zentralen Energieversorgung gerade in Hinblick auf die europäischen Herausforderungen der Energiewende und der Begegnung des Klimawandels ein Standort entstehen an dem in greifbaren Anwendungen der Prozess des Wandels veranschaulicht und praktiziert wird.